Publisher: Microsoft Studios
Release Date: 02.10.2018
Plattformen: XBox One, PC
Vier Jahreszeiten, viele Rennveranstaltungen und die neuen Live-Forzathons: Forza Horizon 4 bietet zwar nicht viel Neues, das was es bietet, ist aber irre geil.
Ausgerechnet England, eines der wenigen Länder, in denen Linksverkehr vorherrscht. Au Backe! Ich komme nicht so leicht darüber hinweg, dass uns Forza Horizon 4 nach Australien nun zum zweiten Mal ein Land mit Linksverkehr auftischt. Klar, bei den hohen Geschwindigkeiten, mit denen man so manchen Rennschlitten über den Asphalt jagt, muss man sowieso mit der vollen Straßenbreite rechnen. Dass mir immer wieder Autos am rechten Fahrbahnrand entgegenkommen, ist trotzdem etwas, woran ich mich nicht gewöhnen kann.
Ich höre euch schon abwinken: „Wenn’s sonst nichts zu meckern gibt …“ Ja, ihr habt recht, sonst gibt’s an diesem Spiel im Grunde nichts zu beanstanden. Allerhöchstens ein paar Geschmacksfragen, etwa wenn es um den Schauplatz geht. Ich will den Engländern nicht zu nahe treten, aber mir waren die Strände und Urwälder Australiens lieber als deren Wälder und Felder. Das war’s dann aber auch schon – ab jetzt wird nur noch gejubelt.
Horizon, wie man es kennt und liebt
Wie gesagt, das ist reine Geschmackssache. Erst recht, wenn man mit 300 km/h an bezaubernden Sehenswürdigkeiten vorbei saust, die akribisch nachmodelliert und mit buchstäblich blendenden HDR-Farben in Szene gesetzt wurden. Wald und Wiese strahlen so saftig, da brennen euch die Augen weg. Dazu kommen tolle Post-Processing Effekte oder Nebensächlichkeiten wie Echtzeit-Tesselation in Form von Spurrillen in Matsch und Schnee.
Mitreißende Musik im Ohr – die nun auch von bekannteren Künstlern kommt, etwa Queens of the Stone Age oder Jack White – extrem tief röhrende Motoren, strahlender Sonnenschein, schöne Wettereffekte, jede Menge Rennwettbewerbe – nein, auch diese Auskopplung von Forza Horizon enttäuscht nicht, wenn es darum geht, ein einfach zugängliches Rennspiel mit einer Tonne Zuckerwatte für Aug und Ohr zu verknüpfen. In welchem Land das Ganze stattfindet, ist dank des Gestaltungstalents der Leute von Playground Games nicht wirklich von Bedeutung. Ich wette, deren Grafiker würden selbst das Örtchen Freigericht in Hessen aussehen lassen wie ein Rennfahrerparadies.
Forza Horizon war schon immer ein riesiger Autospielplatz. Anarchie im Straßenverkehr, sozusagen. Und nicht einmal das stimmt, denn so sehr mein Herz auch bluten würde, wenn jemand in der Realität seinen sündhaft teuren Lamborghini ruinierte, weil er meint, mit 230 Sachen durch den Garten eines Einfamilienhäuschens brettern zu müssen, so gibt es doch kaum etwas, das auf der Konsole mehr Spaß macht. Querfeldein rasen, kleine Mauern durchbrechen, mit Vollgas durch die Pampa heizen. Das ist einfach irre geil und hat für sich bereits einen so hohen Unterhaltungswert, dass man manchmal die Rennveranstaltungen drumherum vergisst. Es wird nie langweilig.
Und doch hat man Vieles schon gesehen. Bei der vierten Iteration desselben Spielprinzips rechnet niemand mit der ganz großen Überraschung. Der Ablauf im Rahmen des Horizon Festivals verläuft sehr ähnlich wie bei den Vorgängern, nur dass man hier nicht mehr der Boss der Veranstaltung ist wie zuvor in Australien. Man ist wieder ein Neueinsteiger, der sich buchstäblich Respekt und Einfluss verdienen muss. Hauptsächlich durch gewonnene Rennen des Typs Rallye, illegale Stadtveranstaltung, Straßensprint, Dragrennen oder Show (gegen einen Zug oder mit Stunts im Rahmen eines Filmdrehs).
Einen Nebenverdienst an Respekt erntet ihr durch das Zerstören von unzähligen Werbetafeln, die im virtuellen England verteilt wurden. Sie spendieren sogenannte Einflusspunkte – mal wieder eine neumodische Auslegung von Erfahrungspunkten, die den Einfluss auf Follower in sozialen Medien als Grundlage nimmt.
Ansonsten läuft es so wie immer: einen Wagen aussuchen, durch die Gegend zu einem Veranstaltungsort fahren, ein Rennen absolvieren und dadurch Kohle sowie Einfluss einsacken, auf dass wieder neue Rennen auftauchen und das gefüllte Portemonnaie spritzigere Autos finanziert. Klingt doch recht bekannt, nicht wahr? Nun, einen wichtigen Unterschied gibt es, und der wirkt sich auf zweierlei Weise aus.
Jahreszeiten und die große Online-Begegnung
Erstens: Die Karriere im Rahmen des Horizon-Festivals beginnt nicht gleich bei Spielstart. Euer Avatar muss sich ein ganzes virtuelles Jahr lang beweisen und dabei mit den Tücken aller vier Jahreszeiten klarkommen. Frühling und Herbst ähneln sich stark, weil die Straßen in beiden Jahreszeiten oft verregnet sind. Die Haftung eurer Reifen lässt also auch auf gepflasterten Straßen nach. Krassere Einflüsse hat das auf die Wildnis. Waldwege sind matschig und weich, verhindern also schnelles Vorankommen genauso stetig wie große Pfützen, was besonders bei reinen Rallye-Veranstaltungen deutlich wird.
Im Sommer herrscht meist eitel Sonnenschein mit idealen Rennbedingungen. Im Winter liegt dagegen fast überall Schnee. Die reinste Rutschpartie. Bei fleißigem Abklappern der Events dauert der erste Lauf durch alle Jahreszeiten etwa fünf Stunden, und in diesen fünf Stunden düst ihr zum letzten Mal einsam von Rennen zu Rennen.
Zweitens: Sobald ihr alle Wetterverhältnisse durchlaufen und die grafische Pracht jeder Jahreszeit mitsamt ihren herrlichen Farbspielen bewundert habt, beginnt das Festival. Im gleichen Moment versetzt euch das Spiel automatisch in eine Online-Sitzung, auf der bis zu 72 Fahrer gleichzeitig ihr Unwesen treiben. Im Gegensatz zu früher müsst ihr also bei Bedarf in einen Offline-Modus schalten, wenn ihr unbedingt alleine bleiben wollt, und nicht umgekehrt. Dadurch erleben alle Spieler dieselbe Jahreszeit, die eine Woche lang vom Server vorgegeben wird. Wenn das Spiel am 2. Oktober erscheint, wird gerade in den Frühling umgeschaltet.
Was aber, wenn ihr gerade über keine Verbindung ins Internet verfügt? In dem Fall bestimmt die Systemzeit eurer Konsole, beziehungsweise die eures PCs, welche Jahreszeit gerade vorherrscht. Das wird eher selten freiwillig vorkommen. Angesichts der vielen neuen Möglichkeiten wollt ihr garantiert nicht auf Online-Sitzungen verzichten, denn nun könnt ihr sämtliche Rennveranstaltungen kooperativ mit Freunden angehen. Oder aber im PvP gegeneinander antreten.
Bildet bei Bedarf ein Sechserrudel und fahrt im Konvoi durch die Gegend. Dank kleiner Gesprächsvorgaben, die ihr auf Knopfdruck aussucht (zum Beispiel „Gratulation“ oder „wollen wir im Konvoi fahren“) überwindet ihr jederzeit alle Sprachbarrieren – auch ohne ein Headset für den Echtzeit-Chat. Praktisch!
Ein besonderes Highlight findet obendrein zu jeder vollen Stunde statt. Dann fordert euch der Server zur Teilnahme an einer „Forzathon Live“- Herausforderung auf, die für alle Spieler zugleich gilt. In unseren Testsitzungen eilten alle 72 Fahrer in Scharen zum Treffpunkt, der durch einen Zeppelin schon von weitem zu sehen ist. Die drei Aufgaben, die daraufhin gestellt werden, können nur gemeinsam bewältigt werden. Mal geht es um das Erzielen hoher Geschwindigkeiten bei einem Blitzer, ein andermal um Sprungdistanzen oder Driftwertungen. Punkt ist, dass die Leistungen aller Teilnehmer addiert werden. Entweder alle gewinnen, oder alle verlieren – das schweißt zusammen und motiviert zu Höchstleistungen! Großartig!
Ein Rennspiel-MMO?
Permanentes Online-Spiel birgt natürlich einige Gefahren. So mancher Troll könnte eure Karriere mit Absicht torpedieren, ungeschickte Anfänger könnten euch mit ungestümen Manövern die Laune vermiesen. Um dem entgegenzuwirken, verwandelt Playground alle Teilnehmer auf der Weltkarte in Geist-Piloten ohne Kollision. Auf Wunsch könnt ihr auch eine private Sitzung eröffnen, bei der nur eingeladenen Freunde teilnehmen können. Innerhalb geschlossener Renn-Instanzen mit bis zu 12 Kontrahenten ist die Kollisionsabfrage natürlich wieder aktiv, sonst wär’s ja witzlos.
Angesichts der Geisterregelung gibt es aber wenig Grund sich abzuschotten. Selbst die Rückspulfunktion ist unabhängig vom Verhalten anderer Spieler. Während ihr zurückspult, um einen Fahrfehler zu korrigieren, fahren sie weiter. Das hebelt den Sinn dieser Funktion in Rennveranstaltungen freilich aus, sofern ihr die Rennen nicht solo angeht, was auch innerhalb einer Online-Sitzung möglich ist.
Dadurch stellt sich aber auch die Frage, ob Forza Horizon 4 wirklich als Rennspiel-MMO durchgeht. Ja, es ist gesellig (und ob!) und ja, man kann vieles gemeinsam tun. Aber wenn man auf der Weltkarte buchstäblich aneinander vorbeifährt, findet die meiste Zeit kein gemeinsamer Spielablauf statt. Man ist sozusagen gemeinsam einsam. Mir widerstrebt es dennoch, dies als negativen Kritikpunkt anzukreiden. Angesichts der Gewohnheiten aus früheren Forza Horizon-Teilen wäre ein zu großer Einfluss aufeinander sicherlich kontraproduktiv.
Die Geister-Lösung erlaubt euch, weiterhin alles zu tun, was zuvor möglich war – etwa in Ruhe den Foto-Modus genießen oder sich durch winzige Gassen quetschen, um eines der versteckten Einfluss-Schilder zu erwischen. Mit standardmäßig eingeschalteter Kollision wäre Chaos garantiert und so etwas wie die Live-Forzathons quasi unmöglich.
Ein Grafikspektakel in 4K oder 60 FPS
Kritik an der Geisterlösung wäre ebenfalls fehl am Platz, weil Forza Horizon 4 nach wie vor ein Arcade-Erlebnis bleibt. Klar geht es um Autorennen mit Konkurrenten, aber im Kern lebt dieses Spiel vom freien Fahren und vom Ergötzen an einer prachtvollen Technik. Aus keinem anderen Grund baut Playground so sinnfreie und zugleich höchst unterhaltsame Events ein wie ein Wettrennen gegen ein Luftkissenfahrzeug, das mit spektakulären Sprüngen begeistert. Oder wie wäre es mit einer militärisch angehauchten Trainingsmission in einem Warthog mit dem Masterchief aus Halo? Bei dieser Gelegenheit könnt ihr sogar einen Planetenring am Horizont erspähen.
Bei solchem Firlefanz gehen mir die Augen über und mein Technik-Herz flattert im Kolibri-Takt, weil meine Xbox One X das Ganze endlich in 60 Bildern pro Sekunde darstellen darf – wenn auch nur zum Preis einer auf 1080p geschrumpften Auflösung. Gestochen scharfe 4K-Grafik gibt es auf der Konsole nur bei 30 FPS. Und wer eine Standard-Xbox One verwendet (beziehungsweise das S-Model) muss auf die 60Hz-Option sowieso verzichten.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Sicher geht einem bei nativer 4K-Grafik einer ab, aber wenn ich bei einem Rennspiel die Wahl zwischen 4K und 60 FPS habe, gewinnt immer die hohe Bildrate. Das geschehen sieht dadurch ja nicht nur flüssiger aus. Auch die Zugriffszeit über den Controller oder ein Lenkrad wird automatisch halbiert, was in besseren Rundenzeiten resultiert.
Ein Schenkelklopfer für PC-Gamer. Mit entsprechender Hardware unter der Haube brauchen sie sich nicht zwischen diesen beiden Optionen zu entscheiden. Wer die Grafikqualität an einigen Stellen (stark) herunter dreht, kann selbst mit einer Geforce GTX 1060 sowohl 60 FPS als auch 4K-Auflösung genießen, rangiert dabei jedoch unterhalb der Konsolenqualität.
Für meinen PC habe ich einen zufriedenstellenden Mittelweg gewählt, nämlich eine Auflösung von 1800p, die ich meiner Geforce 1050Ti aufgezwungen habe. Die garantiert bei mittlerer bis hoher Grafikqualität die vollen 60 Bilder. Wer Schatten, Texturen und Co. auf Anschlag schalten will, kommt um eine GTX 1080Ti nicht herum. Und braucht dazu natürlich einen Intel Core i7, i9 oder eine Ryzen-CPU. Was vielen PC-Spielern abgehen dürfte ist allerdings die HDR-Farbpracht mangels tauglicher Monitore. Und glaubt mir, da verpasst ihr was.
Die Xbox-One-X-Version fährt in beiden Grafikvarianten immer auf der mittleren Qualitätsstufe der PC-Fassung, allerdings kommen bei 60 FPS einige Schnitzer zutage. Etwa recht spät nachladende Texturen, wenn man durch die Stadt Edinburgh düst. So manche Hausfassade wird erst zehn Meter vor der Nase scharf, wobei das kein durchgängiges Problem darstellt, sondern nur an extrem dicht bebauten Kreuzungen vorkommt.
Technische Grenzen
PC-Spieler brauchen sich wegen solcher kleinen Schnitzer keine Sorgen zu machen. Im Vergleich mit Teil 3 wurde Forza Horizon 4 spürbar besser für den PC optimiert. Das einzige worüber man sich noch immer grün und schwarz ärgern kann, ist die Unzuverlässigkeit des Windows-Stores mitsamt seinen Extravaganzen der Speicherverteilung. Das Spiel selbst wie auch Updates werden nur dann heruntergeladen, wenn man dafür die Windows-Partition aussucht. Einmal komplett, dürfen die veranschlagten 62 Gigabyte zwar über die Systemsteuerung auf eine andere Platte kopiert werden, doch muss man das dann wieder rückgängig machen, wenn ein weiteres Update bereitsteht, sonst kommt eine Fehlermeldung.
Echte Probleme hatte ich zudem mit meinem Fanatec-Lenkrad, das mit der Xbox One prima funktioniert und auch von der PC-Version anstandslos erkannt wurde, aber noch mit einem schweren Bug zu kämpfen hat. Die Autos reagieren allesamt auf Eingaben von Lenkrad und Pedalen, aber eine stets gezogene Handbremse verhindert das Weiterfahren. Dass liegt nicht an der Handbremsen-Eingabe des Spiels, denn wenn man die Knopfbelegung ändert, bleibt der Fehler erhalten. Es liegt womöglich an der Buchse für eine externe Handbremsen-Peripherie, die das Spiel falsch anspricht. Hoffentlich wird dieser Bug noch gefixt.
Das sind wiederum Dinge, die Konsoleros nicht zu fürchten brauchen. Alle kompatiblen Lenkräder funktionieren tadellos. Allerdings arbeiten Turn 10 und Playground sichtlich am Limit. Das Spiel bringt sowohl die Xbox One als auch ihren großen Bruder, die Xbox One X, an die Grenzen des Machbaren. Wahrscheinlich ein Grund, warum die Forza-Vista-Funktion – ihr erinnert euch: das ist der Modus in dem man alle Autos ausführlich von außen und innen begaffen darf – auf den Hof eurer persönlichen Villa verlegt wurde, die nebenbei als Startpunkt einer jeden Online-Sitzung dient.
Zum ersten Mal seit die Serie besteht, konnte ich auf einer Xbox One S seltene, winzige Stotter-Einlagen beobachten, die zwar extrem selten sind, aber durchaus vorkommen. Ob das durch die lahme Festplatte verursacht wird, die buchstäblich ständig Daten schaufelt, oder den Chips angelastet werden muss, kann ich leider nicht feststellen, zumal die Aussetzer wirklich sehr selten sind. Aber wenn selbst die Xbox One X gelegentlich zu spät Texturen lädt, dann darf man von diesen Maschinen nicht mehr viel Steigerung in den kommenden Jahren erwarten. Kein Wunder also, dass Turn 10 bereits durch die Blume verlauten ließ, nächstes Jahr stünde kein Forza Motorsport 8 an. Man wolle stattdessen Teil 7 weiter ausbauen.
Perks, Sammelkram und möglicher DLC
Die Spielstruktur ebenso wie die Landkarte von Forza Horizon 4 legen nahe, dass auch Playgrounds Spin-off den Zwei-Jahres-Rhythmus aussetzen könnte. Da nun alles in Online-Sitzungen stattfindet, können die Entwickler permanent neue Veranstaltungen wie auch Belohnungen für Erfolge nachreichen. Was das angeht, hätte ich in diesem Text beinahe eine wichtige Premiere unter den Tisch gekehrt, nämlich euren Avatar. Der hört wie zuvor auf einen zugeteilten Rufnamen, darf nun aber auch nach eigenem Gutdünken eingekleidet und für Siegerposen animiert werden. Shirts, Jacken, Schuhe, Brillen, Hüte und selbst falsche Bärte gewinnt ihr durch gewonnene Veranstaltungen nach einem Dreh am Glücksrad.
Noch gravierender ist allerdings die neue Verteilung der Perks für Autos. Zuvor waren diese allgemeingültig, galten also für den Avatar selbst, egal in welchem Auto diese gerade stecken. Perks schaltet ihr nun für jedes Auto separat frei. Darunter fallen solche Dinge wie erhöhte Ausbeute von Bonuspunkten fürs Überholen und spektakuläre Manöver oder die Möglichkeit, zwei Unfälle zu bauen, bevor eine Stuntkombo ungültig wird.
Viele der Perk-Raster sehen ähnlich aus, doch gibt es immer wieder kleinere Unterschiede im Detail. Meist geht es nur um die Anordnung, die sich daran orientiert, ob ein Wagen eher für Stunts geeignet ist, für Straßenrennen taugt oder der Rallye-Sparte angehört. Obwohl man Perks ein wenig schneller verdient als in Forza Horizon 3, besteht die Gefahr eines erhöhten Grind-Faktors. Wenn auch nur für Komplettisten. Die meisten Spieler werden wahrscheinlich nur die Perks jener Fahrzeuge ausbauen, die sie am meisten benutzen. Trotzdem weist dies auf eine womöglich gestreckte Lebensdauer des Spiels hin.
Bislang gab es auch für jeden Horizon-Ableger Download-Content. Üblich waren Auto-Packs (von denen es jetzt schon zwei gibt, nämlich ein Drift-Pack und eines mit allen berühmten James-Bond-Autos), sowie neue Spielwiesen. Siehe bei Teil drei der verschneite Blizzard Mountain und die extrem witzige Hotwheels-Erweiterung.
Nur könnten neue Spielflächen diesmal ganz anders eingebunden werden. Ein Blick auf die Landkarte zeigt drei sehr auffällig platzierte Brücken im Norden der Stadt Edinburgh, die zur Spekulation einladen. Diese drei Brücken existieren in der Realität, allerdings gäbe es für die Grafiker keinen Grund, diese bislang nicht erreichbaren und nur an einer Stelle mit Mühe erspähbaren Brücken als 3D-Grafik zu modellieren. Mal sehen, was da noch kommt.
Fazit
Ich bin mir absolut sicher, dass Playground Games und Turn 10 in dieser Konsolengeneration den Höhepunkt erreicht haben. Viel besser kann es mit der Xbox One (X) nicht mehr werden. Ich fand zwar Australien spektakulärer und hab die Schnauze voll vom Linksverkehr, aber anderweitig kann ich keine nennenswerten Kritikpunkte finden, die über Erbsenzählerei hinausgehen. Forza Horizon 4 ist ein Traum von einem Rennspiel, in dem einfach alles vorkommt, was man sich denken kann. Sonne und Schnee, Tag und Nacht, Stadt und Land, Rallye, Drag und Stunts, rasen, driften und erkunden. Ob ihn nun quer durch die Pampa rast oder euch schön brav an die Straßen haltet, ist egal, Jeder kann hier nach seiner Facon glücklich werden.
Alles drin, alles dran, mit 450 wunderschönen Markenautos, die toll aussehen und sogar noch besser klingen. Vom Fahrverhalten, das einen Simulationskern hat, aber für die Arcade-Spielmechanik ein wenig vereinfacht wurde, ganz zu schweigen. Wobei ich anspruchsvollen Piloten, die Joypads verschmähen, dazu rate, den maximalen Drehradius ihres Lenkrads um die Hälfte zu reduzieren. Das vereinfacht einiges in den hektischen Rallye-Events, bei denen das grandiose Force Feedback so richtig reinhaut.
Den 60-FPS-Modus auf der Xbox One X heiße ich herzlich willkommen – er wird von mir exzessiv genutzt. Da verzichte ich sogar auf meine heißgeliebte 4K-Auflösung und spiele dank HDR weniger am PC. In der nächsten Konsolengeneration hätte ich allerdings gerne ein paar Passanten auf den Straßen der Städte, die noch immer etwas ausgestorben wirken. Es müssen ja nicht viele sein und sie können gerne in Panik davonlaufen, wenn man ihnen zu nahe kommt, damit man auch ja niemanden überfährt – siehe The Crew 2. Stattdessen findet man auf dem Land Schafe und wilde Pferde. Auch schön, aber eben nicht dasselbe.
GamersChoice Wertung
Getestet: Forza Horizon 4
Das ist es: Das Open World Rennspiel ist zurück und liefert mehr denn je ein absolut geiles Erlebnis.
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Handlung
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Grafik
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Sound
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Gameplay
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Motivation
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Multiplayer
Fazit
Forza Horizon 4 ist ein Traum von einem Rennspiel, in dem einfach alles vorkommt, was man sich denken kann. Sonne und Schnee, Tag und Nacht, Stadt und Land, Rallye, Drag und Stunts, rasen, driften und erkunden. Ob ihn nun quer durch die Pampa rast oder euch schön brav an die Straßen haltet, ist egal, Jeder kann hier nach seiner Facon glücklich werden.
Pros
- offene Welt, die nun online stattfindet
- 450 fantastisch modellierte Autos
- starkes Force Feedback am Lenkrad
- arcadiges, leicht sim-orientiertes Fahrverhalten
- viele optionale Fahrhilfen für Anfänger
- unzählige Rennveranstaltungen
- Forzathon Live schweißt Spieler zusammen
- optional Koop und PvP
- viel Abwechslung in Repertoire
- herausragende HDR-Grafik für ein Open-World-Spiel
- optional natives 4K oder 60 FPS (nur Xbox One X)
- 30 und 60 FPS-Unterstützung (PC)
- schöne Post-Processing-Effekte
- fette Motorensounds
- guter Soundtrack, der viele Genres abdeckt
- ein Sammelsurium an Sammelkram
Cons
- schon wieder Linksverkehr
- sehr seltene Ruckler auf Xbox One S
- Spät nachladende Texturen im 60-FPS-Modus auf Xbox One X (selten)
- England ist schön, aber nur selten spektakulär
- Wenig KI-Verkehr in Online-Sitzungen