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DiRT 4 Review

Publisher: Codemasters
Release Date: 06.06.2017
Plattformen: PS4, XBox One, PC

Codemasters hat sich mit DiRT 4 viel vorgenommen. Was als Colin McRae Rally begann wurde mit der Zeit zur DiRT-Reihe. Und nun möchte man uns einen Nachfolger zu gleich zwei Spielen liefern: DiRT 3 und DiRT Rally. Ersteres ist da der moderne, hippe Arcade-Racer und DiRT Rally ist ja eher eine Simulation für echte Hardcore-Gamer.

Die Community war also recht gespalten, mal lieferte Codemasters eine Simulation, dann wieder einen Arcade-Racer. Eine Zielgruppe war damit stets enttäuscht, dies soll sich in DiRT 4 nun ändern. Der ganzen Community soll es gefallen und ein Spiel geliefert werden, welches die komplette Spielerschaft zufrieden stellt. Ein Spagat, der sich in diesem Genre nicht gerade als einfach herausstellt. Ob Codemasters es geschafft hat oder nun beide Lager enttäuscht sein werden und das Game lieber beim Händler liegen gelassen werden sollte, das erfahrt ihr nun!

Schnell, schneller, DiRT 4

Gleich zu Beginn zeigt sich schon die größte Änderung. Nach dem Intro im Hauptmenü angekommen werdet ihr mal gefragt wie sich das Spiel für auch anpassen soll. Lieber den Simulations-Modus oder doch den Gaming-Mode mit Arcade-Feeling? Hiermit bestimmt ihr im Großen und Ganzen mal das Handling eurer Fahrzeuge. Weitere Einstellungen wie ABS, Traktion und Schaden findet ihr dann noch in den Optionen. Natürlich lässt sich auch jederzeit zwischen den 3 großen Modi umstellen, eure Entscheidung ist keinesfalls fix!

Und dann geht’s los mit dem wirklich umfangreichen Karrieremodus. Ihr müsst euch vorweg mal verschiedene Lizenzen erfahren um in diversen Rennen antreten zu können. Die Fahrprüfungen sind aber bei Gott keine Herausforderung, sie dienen meiner Meinung nach eher dem Kennenlernen der Fahrphysik. Ihr steigt dann für eines der Teams ins Cockpit und sobald ihr einige Rennen gewonnen habt geht es erst richtig ans Eingemachte. Ich könnt euer eigenes Team gründen, Techniker beauftragen, PR Leute einstellen, im Prinzip das ganze Team um euch aufbauen um eure Chancen auf Erfolg zu steigern.

Auch sonst ist DiRT 4 nun ein wenig realistischer geworden. Es reicht zum Beispiel nicht mehr ein Rennen einfach abzuschließen und schnell durchs Ziel zu düsen, ihr müsst nach dem Ziel noch weiter zum Marschall, erst dann wird eure Zeit, wie auch in der Realität, gewertet. Gefahren wird in typischer Rallymanier immer nacheinander, ihr werdet zum Leidwesen von Arcade Spielern, leider keine anderen Autos auf der Strecke finden. Auch die Modi beschränken sich diesmal auf eher weniger: Rally, Rally-Cross und Offroad-Events, auch Landrush genannt, in Buggys, mehr ist leider nicht drin. Hier gab es in Teil 3, z.B. mit Gymkhana und Trailblazer-Rennen, mehr zu tun. Aber diese Modi sind Abwechslung genug und variieren in den Strecken so stark, langweilig wird es nicht! Die genauen Locations noch für alle, die es interessiert:  Wales, die USA, Australien, Schweden und Spanien.

Präzises Handling

Absolut nichts auszusetzen gibt es hingegen in der Technik. Die Fahrphysik ist präzise und sehr gut gelungen. Egal welchen Modi ihr wählt, euer Fahrzeug wird stets so reagieren wie es auch zu erwarten ist. Absoluter Fahrspaß vorprogrammiert! Und dann noch dieses echt feine Schadensmodell. Von kleineren Lackschäden bis hin zum Verlust verschiedenster Teile von eurem Gefährt, alles ist möglich und sehr detailreich programmiert. Ein Feature, das sich leider verabschiedet hat, ist die Rückspulfunktion. Ihr könnt ab nun lediglich, je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, nur noch das Rennen neu starten, in hoher Schwierigkeit müsst ihr gar mit euren Fehlern und dem Ergebnis leben.

Die Ego-Engine ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, sieht aber immer noch sehr gut aus. Ein Upgrade würden die Fans als auch die Kritiker aber sicher gerne in nächster Zeit sehen. Solide sind dafür die Sounds. Motorgeräusche und Umgebungsgeräusche wirken sehr realistisch und sind in sehr guter Qualität aufgezeichnet worden. Auch die Musik ist stimmig und bereitet gute Laune beim Unsicher machen der Strecke.

Also insgesamt ist DiRT 4 technisch gesehen noch absolut solide im Genre, gut, mit neueren Games wie Project Cars 2 oder Forza 7 kann es nicht mehr mithalten. Ich denke aber Codemasters arbeiten bereits an einem neuen Gerüst und in nicht allzu ferner Zukunft werden wir schon bald die DiRT-Reihe in neuer Kosmetik sehen! Positiv erwähnen muss man dafür, dass DiRT 4 dafür sehr flüssig auf allen Konsolen und auch nicht ganz neuen PCs läuft, also auch Gamer mit älterer Hardware in den vollen Genuss kommen.

Fazit

DiRT 4 ist meiner Meinung nach eines, wenn nicht das beste, Rally-Spiel am Markt. Klar, die Grafik ist nicht mehr ganz auf den aktuellen Standards und die Engine könnte mal aufpoliert werden. Aber das Gameplay, die Steuerung und der Sound sind dafür umso besser. Das Gesamtpaket ist demnach fast unschlagbar. Sowohl für Arcade-Racer als auch Simulations-Fans trifft DiRT 4 den Nagel auf den Kopf. Okay, beide Lager müssen leichte Abstriche in Kauf nehmen, aber es ist trotzdem genügend Inhalt für alle vorhanden. Codemasters ist meiner Meinung nach damit der Spagat zwischen den beiden Gameplay-Varianten perfekt geglückt und alle Rally-Racing Fans da draußen dürfen sich hier über ein kleines Meisterwerk freuen. Wird für DiRT 5 jetzt noch die Grafik-Engine überholt, dann erwartet uns spätestens dann das PERFEKTE Rennspiel! Also nicht lange überlegen, DiRT 4 könnt ihr euch getrost in eure Sammlung holen!

Screenshots

GamersChoice Wertung
  • Story
  • Grafik
  • Sound
  • Gameplay
  • Multiplayer
4.2

Fazit

DiRT 4 schafft es fast ohne Kompromisse sowohl Arcade-Racer als auch Simulations-Fans glücklich zu machen! Wer Rally-Spiele mag wird DiRT 4 lieben!

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