South Park – Die rektakuläre Zerreißprobe Review

Publisher: Ubisoft
Release Date: 17.10.2017
Plattformen: PS4, XBox One, PC

Mehrmals wurde es verschoben, jetzt ist es endlich erhältlich: South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe. Es ist der lang erwartete Nachfolger zu “Stab der Wahrheit”, welcher die Geschichte des Neuen im Sündenpfuhl von South Park fortsetzt.

Es ist zwar noch immer ein Rollenspiel, dass Fantasy-Setting wurde jedoch ersetzt. Der neuste Schrei sind Superhelden und wer die Serie kennt, wird mit dem Coon, Mysterion und dem Rest der Truppe schon vertraut sein. Dazu wurde das Kampfsystem überarbeitet, ein Crafting-System eingeführt und der bekannt derbe Humor darf auch nicht fehlen. Wieso “Die rektakuläre Zerreissprobe” von jedem Fan gespielt werden sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

Verfurzt und zugekotet

Trotz des eigentlich neues Settings, fängt alles bekannt an: auf den Strassen von South Park tobt eine gewaltige, mittelalterliche Schlacht, an welcher sogar ein Drache mitmischt. Doch als Cartman als Coon auftaucht, wird schnell entschieden, dass jetzt die Zeit für Superhelden gekommen ist. Für eine vermisste Katze wird eine Belohnung von 100$ geboten. Das ist die perfekte Gelegenheit Startkapital für das Coon and Friends Franchise zu sichern. Als Neuer wird man in das kommende Abenteuer mit hinein gezogen. Denn, wie könnte es auch anders sein, steht viel mehr auf dem Spiel als nur eine vermisste Katze. Da gibt es noch die Freedom Pals, eine weitere Gruppe Helden, welche ebenfalls ihre Franchise am aufbauen sind. Die Helden sind auch sehr gefragt, denn irgendetwas stinkt gewaltig in South Park: im Keller der Polizei ist etwas unsagbar Böses im Gange, noch mehr Katzen verschwinden und die Bewohner der Stadt werden von Tag zu Tag noch aggressiver als sie sowieso schon sind. Wer ist also besser geeignet alles zu richten, als ein paar Viertklässler in selbstgemachten Heldenkostümen?

In South Park sind die Helden los

Die Geschichte ist, und das meinen wir natürlich nur im Besten Sinne, typisch South Park. Es ist eine Gruppe von Kindern die in Kämpfe mit einem kosmischen Horror geraten, vor einer Prostituierten flüchten müssen die mit ihrem Hinterteil alles platt macht und Morgan Freeman, Besitzer eines Taco-Shops, als Mentor für Zeitreisen und deren Manipulation. Es sind jedoch nicht nur all die Anspielungen, ständigen Gags und nicht jugendfreier Humor, welche das Spiel so spielenswert machen. Es ist die Liebe zum Detail der in der Spielwelt, den Dialogen und den Zwischensequenzen an den Tag gelegt wird. Besonders für Fans der ersten Stunde ist alles einfach vollgepackt mit Details, die einen an vergangene Episoden oder das erste Spiel erinnern. Wer vielleicht nicht ganz so familiär mit South Park ist, wird sich jedoch nicht daran stören, weil alles glaubhaft in die Spielwelt eingegliedert ist. Leider kann es von der Qualität der Gags und der allgemeinen Absurdität nicht an das Level des Erstlings anknüpfen. Es fehlt einfach an den absoluten Oh mein Gott-Momenten und bietet viel mehr Humor der einen zum schmunzeln bringt. Was aber mehr als genug ist, um über die Spielzeit von 15 bis 25 Stunden mächtig zu unterhalten.

Altes Kampfsystem, neue Features

Gekämpft wird immer noch in rundenbasierten Kämpfen. Neu ist dabei, dass die Kampfgebiete in einzelne Felder eingeteilt ist. Jeder Angriff trifft dabei einzelne Felder, ganze Linien und Reihen oder ein ganzes Gebiet. Es macht die Kämpfe deutlich abwechslungsreicher und taktischer. Die Positionierung der eigenen Kämpfer ist genau so wichtig, wie die der Feinde. Zudem können alle Einheiten auf dem Spielfeld in andere Einheiten oder die Umgebung zu schubsen, um zusätzlichen Schaden zu verursachen. Gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden muss man wirklich mit Geschick und cleverer Planung vorgehen, um alle Gegner erledigen zu können. Der eigene Spielcharakter kann im Spielverlauf auf die Fähigkeiten und Attacken von bis zu vier Klassen Zugriff bekommen, wodurch man seinen Charakter komplett individuell gestalten kann. Je weiter man in der Geschichte voran kommt, desto mehr Verbündete kann man freischalten. Einige davon können sehr gut einstecken, eignen sich daher perfekt als Tanks. Andere dienen eher zur Unterstützung und können die anderen Verbündeten buffen oder heilen. In Kombination mit einer Vielzahl an unterstützenden Gegenständen, wird somit viel Tiefe geboten. Verschiedene Kampfareale und Missionsziele sorgen dafür, dass die Kämpfe nie langweilig oder repetitiv werden. Beispielsweise müssen in einem Kampf die Gegner in Brand gesetzt werden, damit man diese, noch während sie brennen, ins überall verstreute Gras befördern kann. Sehr störend ist jedoch die Kameraansicht in den Kämpfen. Diese kann nämlich in den Kämpfen mit einem großen Gebiet, nicht das ganze Areal zeigen. Eine Möglichkeit die Kamera zu bewegen oder heraus zu zoomen gibt es nicht, wodurch es teilweise schlichtweg nicht möglich ist zu sehen wo die Gegner sind. Das kann schnell die Pläne zunichte machen und einem das Spiel durchaus auch versalzen. Glücklicherweise finden die meisten Kämpfe auf überschaubaren Schlachtfeldern statt.

South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe kann aber selbstverständlich nicht nur in spielerisch und in Sachen Inszenierung punkten, denn Grafik, Sound und Vertonung sind zu 100% auf dem Level der Serie. Von der ersten bis zur letzten Sekunden hat man das Gefühl eine durchgehende, lange Folge der Serie zu schauen und mit ihr zu interagieren. Neuerdings vorhanden ist die deutsche Synchronisation, welcher ebenfalls der Serie entsprungen ist. Alle bekannten Synchronsprecher sind mit an Bord und wer nicht auf Englisch spielen kann oder will, ist mit der deutschen Version gut bedient. Das die Sprachausgabe nicht lippensynchron ist, stört dabei nur ein bisschen. Es muss einem jedoch klar sein, dass die deutsche Übersetzung niemals an das Original heran kommt. Regelmäßig gibt es Witze die auf Deutsch einfach nicht funktionieren und teilweise sogar überhaupt keinen Sinn machen. Wer der englischen Sprache mächtig ist, wird schnell merken, wo in der Sprache der Witz wortwörtlich verloren gegangen ist.

Fazit

Wer auf South Park steht, der darf Die rektakuläre Zerreissprobe auf keinen Fall verpassen. Es ist voll mit Humor für den man die Serie liebt und gespickt mit Anspielungen und Referenzen. Dahinter verbirgt sich ein taktisches Rollenspiel das zwar nicht an die Genregrössen heran kommt, dank viel Abwechslung und Tiefe trotzdem auf voller Linie überzeugt. Die vielen kleineren Makel fallen dabei kaum ins Auge und können getrost übersehen werden.

GamersChoice Wertung
  • Story
  • Grafik
  • Sound
  • Gameplay
4.5

Fazit

Wer auf South Park steht, der darf Die rektakuläre Zerreissprobe auf keinen Fall verpassen. Es ist voll mit Humor für den man die Serie liebt und gespickt mit Anspielungen und Referenzen.

Über Alexander Wittek 4147 Artikel
2012 habe ich es mir zur Aufgabe gemacht meine vielseitigen Erfahrungen nicht nur für mich zu behalten sondern mit euch - den Gamern - zu teilen! Ich spiele seit ich denken kann! Kein Spiel ist vor mir sicher, am liebsten sind mir RPG und Shooter, wie z.B. Destiny, CoD, BF, Mass Effect, Dark Souls, aber auch FIFA und andere Multiplayer-Games halten mich stets bei Laune!

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