Publisher: Sony Interactive Entertainment
Release Date: 24.03.2015
Plattformen: PS4

Fluch oder Segen

Seit Generationen befindet sich ein wundersames Allheilmittel im Besitz der Stadt Yharnam. Von den entferntesten Winkeln der Erde pilgern Menschen zu diesem geistigen Zentrum und unterziehen sich in Hoffnung von ihren Leiden erlöst zu werden vielversprechenden Blutbehandlungen.

In letzter Zeit hört man jedoch immer weniger von Erlösung. Auch von den prunkvollen Kathedralen der Metropole wird nur mehr spärlich berichtet. Stattdessen scheinen Tod, Seuche und die gefletschten Zähne unheiliger Bestien dieser Tage ein guter Ausgangspunkt für eine Konversation zu sein.

Dynamischer Fingersport

Ohne viel Vorahnung und mehr oder weniger planlos starten wir unsere Sightseeingtour im Zentrum von Yharnam.

Unseren Touristenführer haben wir dummerweise auch zuhause vergessen und somit begeben wir uns auf die Suche nach hilfsbereiten NPCs. Vergeblich. Wir stoßen lediglich auf mordlustige Bürger die uns mit ihren Mistgabeln abschlachten wollen.

Die Kämpfe in Bloodborne sind äußerst dynamisch und verlangen vor allem viel Geschick. Durch die Schnelligkeit und Stärke der Gegner wird man viel zum Ausweichen und taktischer Gegenoffensive gezwungen. Wenn man zusätzlich in der Lage ist die unterschiedlichen Waffentypen situationsbedingt zu meistern braucht man auch größere Zombie-Straßengangs nicht mehr zu fürchten. Jede Primärwaffe, die man trägt kann entweder im schnellen Nahkampf oder als langsamere Variante mit größerer Reichweite eingesetzt werden. Transformiert man diese Gartengeräte während des Kampfes besteht die Möglichkeit erlittene Schläge nach einem gekonnten Dodge wieder wett zu machen. Die dadurch zurückgewonnene Lebensenergie würde ich als äußerst hilfreiche und spiel-definierend Mechanik beschreiben.

Für einen tatsächlichen Fernkampf ist man anfangs jedoch noch nicht gerüstet. Die Schusswaffe welche man anstelle eines Schildes mit sich führt dient größtenteils als Combobreaker oder Lockmittel.

Ist man dann durch Unachtsamkeit doch einmal gestorben, was nicht so häufig vorkommt, startet man bei seinem letzten Checkpoint. Da diese meistens weit voneinander entfernt sind, bleibt einem viele Gelegenheiten die einzelnen Abteile des Dungeons ausführlich zu erkunden und die Landschaft zu genießen.

Im Endeffekt überlässt Bloodborne dem Spieler selbst welche Wege er einschlagen möchte, welche Kampftechnik er wählt oder wie viel er in der Lage ist von der Story in Erfahrung zu bringen. Eines wird uns jedoch nicht vorenthalten:

Epische Bossfights

Jedes Mal aufs Neue kämpft man sich durch die Map, studiert die Angriffsmuster der Endgegner, stirbt und fängt von vorne an. Hat man eine Schwäche entdeckt muss man nur noch den nötigen Characterbuild mitbringen. Über die Checkpoints gelangt man in den „Hunters Dream“ wo man die gesammelten Erfahrungspunkte zu Upgrades umwandeln kann.

Falls sich die Bestien selbst dann noch nicht bezwingen lassen, wird es Zeit fremde Hilfe zu erbitten. Über die Multiplayer Funktion kann man sich von gut-gesinnten Spielern helfen lassen und den Endgegner im Koop Modus killen.

Traumhaftes Augenkino

Bloodborne ist auf jeden Fall ein Spiel das allein schon durch seine Optik überzeugt. An Textur und Lichttechnik gibt es rein gar nichts auszusetzen und durch die flüssigen Animationen macht das Gemetzel erst so richtig viel Spaß. Auch an Landschaft und Charakterdesign kann man sich dank liebevoller und detailgenauer Aufbereitung einfach nicht sattsehen.

Fazit

Ein stimmungsvolles Rollenspiel, das durch Optik und Spielmechanik überzeugt. Mehr als, sollte unbedingt jeder im Regal stehen haben, der auch eine PS4 besitzt, kann man gar nicht sagen.

Ein Tipp noch:

Auch wenn das Blutbad in Yharnam extrem viel Spaß macht kann ich euch eines versprechen – ohne Erfahrung mit dem Kampfsystem wird man Anfangs frustrierend oft das zeitliche segnen und auf lange Loadingscreens starren.